Sonntag, 18. März 2018

Freitag, 6. November 2015

Das Wort zum Sonntag. #2

Das Wort zum Sonntag... an einem Donnerstag. Ironie lag mir schon immer.

Ja. Ein Monat. Ein Monat in Peru. Sogar mehr.
Und was sich alles getan hat! Mensch, das ist der Traum den ich seit Jahren hatte. Den ich seit einem Jahr zu verwirklichen begann. Und den ich jetzt lebe. Und glaubt mir, ich realisier es teilweise noch gar nicht. Ich bin jetzt in Peru. In Südamerika.
Aber was soll ich auch realisieren? Für mich war es schon lange selbstverständlich, dass ich nach meinem Abitur reisen werde. Weggehen. Von zu hause. Vom Gewohnten. Und ich war und bin bereit.

Madrid war schön. Ein schöner Abschluss mit Europa. Für eine Zeit.
Freundlicherweise hat mir der Typ in Madrid bei der Gepäckaufgabe dann noch schön Angst gemacht, die würden mich sowieso nich einreisen lassen ohne Rückflugticket. Ja danke, es war übrigens überhaupt kein Problem! Belächelt über die Absurdität n halbes Jahr in Peru zu reisen? Ja. Einreisen ohne Rückflug? Auch.

Aber von vorn.
Ich helfe hier in einem sozialen Unternehmen namens FairMail, welches sich zum Ziel gesetzt hat, die ersten fairtrade Postkarten der Welt zu kreieren und zu verkaufen.
Ich helfe mit anderen Freiwilligen bei der Umsetzung der Ideen der momentan 10 Jugendlichen. Desweiteren bewerten wir die Fotos und unterstützen die Jugendlichen. Unterstützung und Alltag.
Mehr zu FairMail findet ihr hier: http://www.fairmail.info/
Noch dazu arbeite ich seit einer Woche in einem Restaurant, um dort mietfrei wohnen zu können. Sprich ich arbeite insgesamt jeden Tag halbtags und den Rest habe ich frei.
Und glaub mir, hier gibt es jede Menge zu tun! Zum einen habe ich mit Surfstunden angefangen. Ein Naturtalent bin ich sicher nicht, aber es macht Spass! Auch ist hier jeden Donnerstag Salsanight. Zum einen ist dort ein Tanzlehrer anwesend, der ab und zu ein Lied lang Tanzschritte vorgibt. Zum anderen kann man auch einfach das Bar-Ambiente geniessen, welches sich so sehr von deutschen Clubs unterscheidet. Dazu Emoliente, ein traditioneller Cocktail und der Abend könnte was werden.
Ansonsten wohne ich zehn Sekunden vom Meer weg und verbringe entsprechend dort meine Zeit. Oder ich gehe zum Markt, wo es jeden Tag frisches Gemüse gibt, ein Traum! Und dann trifft man sich natürlich wie überall auch mit Freunden. Wir kochen gemeinsam, geniessen das Wetter oder gehen aus. Auch Restaurants und Street-Food werden natürlich probiert.

Mit zwei Freunden habe ich einen Drei-Tages-Ausflug nach Huaraz, ein Wanderparadies gemacht. Man könnte hier drei Wochen verbringen, um alle Touren zu gehen! Trotz Zeitmangel haben wir ganz schöne dinge gesehen. Am ersten Tag die Stadt erkunden, am zweiten einen Gletscher auf 5300m und am dritten dann das Highlight, Laguna 69. Der Aufstieg so anstrengend, aber der See so wunderschön!

Natürlich ist nicht alles perfekt. Die vielen Strassenhunde zum Beispiel erweichen jedes Mal mein Herz. Ich habe noch nich so viele heimatlose Hunde gesehen! Und alle so unendlich süß...
Und die Müll- und Plastiktütenkultur will ich nicht akzeptieren.
Aber die Menschen hier sind so warmherzig. ... Die meisten zumindest.

Es gibt noch so viel mehr zu sehen und berichten. Und ich habe noch vier Monate Zeit. Vier Monate in Huanchaco und wer weiss, was danach auf mich wartet. Das wars aber fürs erste. Berichte folgen. Stay tuned!

























Sonntag, 4. Oktober 2015

Traurigkeit im Paradies.

So schau ich mich im Spiegel an. Und seufze. Seufze, als ob es mir alle Sorgen nehmen könnte. 
Ich seufze über verpasste Chancen und ungelebtes Glück. 
Über Traurigkeit im Paradies. 
Über Einsamkeit am Meer.
Ich lasse mich einschränken von Gedanken, die ich darüber habe, was andere hypothetisch von mir denken könnten. 
Und beobachte dabei badende Spatzen im Sand.
Intensivität. Zeit. Ungewohntheit. 
Kein Notausgang. Nur der eine Weg. 
Mit gemischten Gefühlen hindurch. 
Ein Horizont, der kein Ende weist.














Sonntag, 27. September 2015

How did I get here?

So ist das also, wenn man alleine wohnt. Alleine unterwegs ist.
Ich bin in Peru.
Ich habe nichts zu essen hier, auch kein Geld, es ist Sonntag, ich kenne mich nicht aus, ich habe Durst.
Ich hätte gerade so richtig Lust, auf einen Liter frischen Wassers. Aber das geht so einfach nicht. Denn Wasser muss man abkochen. Vor allem, da ich den zweiten Teil meiner Choleraschluckimpfung beim Zwischenstopp in Madrid im Kühlschrank liegen gelassen  habe. Super. Und hier gibt es nur Kamillentee. Schadet nix, schmeckt trotzdem nicht.
Und Odesza bringen mir nur immer wieder nahe 'How did I get here?'
Hm naja zum einen habe ich das Flugticket selbst gebucht.
Zum anderen auch den Bus.
Ende der Geschichte.
Jetzt wohn ich also erstmal für fünf Monate hier. Fünf Monate in einem Küstendorf. Das klingt doch erstmal vielversprechend. Und dennoch wurden mir von so vielen die ersten drei Wochen als ungenießbar versprochen. Drei Wochen um alles kennen zu lernen, mit dem Projekt klar zu kommen, mit der Sprache. Ich werde mein Bestes geben. Und Aufgeben gehört sowieso nicht zur Option. Hat es noch nie. Man beißt sich durch. Bis jetzt war es das noch jedes mal wert.
Und dennoch sitze ich jetzt hier. An einem Sonntag. Ohne etwas zu essen.
Und ich fühle mich nicht zu hause. Wie auch. Aber auch nicht willkommen.
Wie ich so durch die Straßen Limas wanderte, spürte ich die Blicke auf mir. Nicht nur wegen meiner Hautfarbe. Das ist nur das Erkennungsmerkmal. Auch weil ich es mir leisten kann hier zu sein. Ich kann es mir leisten, hier zu reisen, anstatt Geld zu verdienen. Ja ja, die westliche Welt und ihr Wohlstand.
Vielleicht fühlt es sich auch nur so an. Wo ich doch eh immer so auf die Meinung anderer von mir konzentriert bin. Es wird besser. Aber nicht von einem Tag auf den anderen.
Ich bin am 17.9. gestartet, habe fünf Tage in Madrid mit meinen Schwestern verbracht. Dann ging es weiter nach Lima. Und gestern kam ich hier an. Seit dem 22.9. bin ich alleine unterwegs. Seit dem war ich zwei mal obdachlos. Beides mal nicht lange. Und dennoch stand ich zweimal da und wusste nicht wo hin. Ich bin erstaunlich ruhig geblieben.
Alleine reisen. Das ist so eine Sache. Zu der ich bis jetzt noch sehr wenig sagen kann.
Und dennoch denke ich, dass es mir gefällt. Wenn ich erstmal selbstbewusster bin. Weiß, wie der Hase läuft.
Absurd. Dass ich hier sitze. Wie das Leben spielt.
Ich bin gespannt, wie ich danach sein werde.
Mehr bei mir. Weniger bei anderen.
Ja, das wäre schön.
Und wenn ich so alleine im Bus sitze. Zehn Stunden lang. Und die Landschaft aus Sand besteht. Links vom Vorhang zugehängtes endloses Meer. Rechts Sandberge. Unvorstellbar viele Sandberge. Ja wenn ich dann da so sitze. Dann male ich mir aus, wie es eines Tages sein könnte. Tagträumer. War ich schon immer. Ja und dann male ich mir so aus, wie ich sein könnte. Und wie es sein könnte. Und vergesse dabei ein bisschen, wer ich jetzt bin.
Und wenn ich dann ankomme, und entdecke, dass ich doch nur wieder ich bin und nicht die, die ich sein könnte, macht mich das ein wenig traurig. Aber wenn ich daran arbeite, ja vielleicht bin ich ja dann eines Tages genau so, wie ich immer sein wollte. Oder zumindest nah dran. Oder glücklich. Das fänd ich auch ganz toll. Und erstrebenswert.
Und das Schönste ist: Ich habe Zeit. Ich habe Zeit, mich all dem zu widmen, zu dem mir bisher immer die Zeit fehlte. Ich habe Zeit, genau das zu machen, wozu ich immer Lust hatte. Aber nie den Mut.
So sitz ich hier und schwitze. Nach meiner ersten warmen Dusche seit einer Woche. Und schaue angewidert auf meine gesalzten Erdnüsse. Habe Respekt vor der Zukunft. Aber auch Bock. Bock darauf, meinen Weg zu gehn. Und der sieht schon ganz schön aus finde ich. So bis jetzt. So seit ich alles machen kann. Gerade fühlt sich alles unwirklich an. Aber das wird umschwingen. In meiner Hoffnung auf gut.
Das wird schon alles, Analena. Das funktioniert. Karma.

Dienstag, 1. September 2015

Vermisstes Chaos.

Und plötzlich ist alles wieder still. Das Dorf ruht im gewohnten Stil. Ich seufze über die wiedergekehrte Ordnung. Vermisstes Chaos.
Die Pfandflaschen wurden abgegeben, die Zelte gepackt, die Masse verschwunden.
Kein Bass, der meinen Körper durch die Wogen der Beats transportiert. Keine Musik, die mich durch die Nacht treibt. Keine Berge, die mir den Weg des Abends weisen. Die Bühnen die Ziele, die Acts die Bestimmung des Tages- und Nachtsablaufs.
Nun gibt es wieder nur eine Sache, die den Tag ausfüllt. Die Balance von Arbeit und Vergnügen kippt wieder etwas nach links.
Was bleibt, ist die Erinnerung. Die Erinnerung an wundervolle Musik. An Tanz und Hitze.
Festivals sind vorüber. Der Sommer kündigt sein Gehen an, er hat Termine.
Akeptier ich, nehme ich an, und reise dir nach.
Zu sehr würde ich frieren, zu sehr dich vermissen. Und deshalb geniesse ich deine Anwesenheit, und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen, wenn du beschließt, zu gehen.

Dienstag, 28. Juli 2015

Dream big. #thisgirlgotissues {english}


Dream big. That is one statement, isn't it?
I don't know why but reading statements like this one encourages me. It reminds me of what I want to achieve and what I should be doing right now in order to achieve that.
I've always dreamt big. I've always thought there are no limits.
As long as we can imagine it there is a way to make it happen.
Because if we keep our dreams little there is no power nor passion to pursue our ambitions.
Sometimes I am filled with optimism. So full of positive thoughts that I think I could save the whole world. Most often these times happen when I am out in the nature at night or right before going to bed. Then I am thinking 'tomorrow I will start doing everything I haven't done til now, tomorrow is the day, the day I've always dreamt of, changing my life'.
Then I wake up and fall into 'old' habits - being old since yesterday evening - and do my usual stuff. And there is a glimpse of sadness in me about not having changed my life today. What a great failure again. But I accept it. Because it works as it is. I am not particularily happy. But it goes by. Time passes by.
And sometimes I hope to wake up tomorrow and realising that it was all a long dream. A long and detailed dream. And I will wake up and all the sorrows lived through were only one big dream. And in 'real life' my life is as I imagined it in the dream one day to be. But this never happened til now. Well, thats one big nightmare, right?
No one is happy through all the years he lives.
We are all going through hard times. Really hard times. Obvious for everybody on the surface or all hooked up inside oneself.
The difference between us is how we all handle it.
Some will diminish there expectations and some will dream even bigger.
I need to get thrown out in the world. New territory. New experiences. I have to be forced into new incidents. New encounters have to happen.
And thats what I am doing. 51 days from now I will be sitting in a plane to my adventure. My great adventure after graduation.
And it will disappoint me so hard but at the same time be everything I hoped it would be. It will surprise me and it will change me. Hopefully.
Well, let's say there's only one human being coming back from a long travel and haven't changed at all. Let's hope that is an exception to the rule. As far as there are rules to this subject.
So my one advise in life is DREAM BIG. Because that's how we role. That's how it works.
That's life. We need ambitions that help us going through hard times. Ambitions that are greater than the necessary suffering in order to achieve them.
Ambitions that seem impossible. At the time.
Dream big. Think of the impossible being possible. Because you can make it happen. You can make it real.
We need to remind us of that everyday. If we don't try it then who will?
Let us be the exception to the rule. The new trail next to the highway. A little path just for us.
Dream big. Dream so big everyone will laugh at you. Dream so big the sky seems to be one little bluey painting on canvas in comparison. Dream so big nobody will understand you until you are standing right in front of them showing them your achievements.
Dream big.
And never stop. 

Dienstag, 14. Juli 2015

Ich habe keine Bibel.

Jeder fragt mich, was ich darf und was ich nicht darf.
Und ich freue mich über das Interesse.
Aber ihr habt alle Google oder Siri.
Die sind gerne hilfsbereit.
Es gibt da keine Bibel.
Kein Gesetzbuch.
'Das Veganesentum', so würd es heißen.
Exotisches Volk.
Ich muss Fragen beantworten, die ich tausend mal oder noch nie gehört habe.
Keinen Gedanken daran verschwendet oder das Gehirn zermatert.
Nichtsdestotrotz sind das meine Antworten.
Meine persönlichen Empfindungen.
Sie spiegeln meine Einstellungen wider.
Ich kann nicht für jeden Veganer Stellvertreter sein.
Genauso wenig wie jeder Bayer einen Kuhstall und Gummistiefel vorm Haus hat.
Differenzieren!
Ich habe eine Entscheidung getroffen, möglichst keinem Tier Leid zu zu fügen.
Mit der Natur im Einklang.
Und dafür eintreten.
Wie andere das handhaben, ist ein anderes Paar Schuh.
Auslegungssache.
Also fragt mich nach meiner Einstellung nur zu gerne.
Aber fragt nicht, ob es Veganern erlaubt ist.
Das kann ich schlichtweg nicht beurteilen.
Und fragt mich nicht, was ich darf und was ich nicht darf.
Denn ich will.
Ja ich will.
Ich mache das freiwillig.
Ich habe keine Eid geleistet und nicht auf etwas geschworen.
Ich mach es einfach.
Und könnte es auch lassen.
Aber das will ich nicht.
Und genau darum gehts.